Otaku-Kultur
Südkorea versetzt der Piraterie einen schweren Schlag
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Diesen Monat Die südkoreanische Regierung hat der digitalen Piraterie einen entscheidenden Schlag versetzt, indem sie Agitoon, die größte illegale Vertriebsseite für Webtoons und Romane im Internet, geschlossen hat. Darüber hinaus wurde der Website-Administrator im Rahmen einer gemeinsamen Operation der Staatsanwaltschaft des Bezirks Daejeon und des Ministeriums für Kultur, Sport und Tourismus im Rahmen der laufenden Bemühungen der Regierung zur Ausrottung der Piraterie koreanischer Inhalte festgenommen.

Agitoon hat sich zu einer riesigen Plattform für die illegale Verbreitung von Inhalten entwickelt, auf der ohne Zustimmung der Ersteller etwa 2,5 Millionen Webromane und 746.835 Webtoons gehostet werden. Nach Angaben des Kulturministeriums hat diese Website in den letzten sechs Monaten rund 120 Millionen Won (ca. 90.200 US-Dollar) erwirtschaftet, hauptsächlich durch illegale Werbung im Zusammenhang mit Glücksspiel, Prostitution und anderen illegalen Aktivitäten. Der Website-Administrator griff von Servern in Lettland aus per Fernzugriff auf seine Domain zu und nutzte ein virtuelles privates Netzwerk (VPN), um seinen Standort zu verbergen. Darüber hinaus wurden die Serverkosten über ein PayPal-Konto in China bezahlt, was die Nachverfolgung zusätzlich erschwerte.
Die Schließung von Agitoon stellt einen bedeutenden Meilenstein im Kampf gegen die Piraterie digitaler Inhalte dar, insbesondere im Bereich der Webtoons und Webromane, Sektoren, in denen Südkorea weltweit führend ist. Agitoon verteilte nicht nur illegale Inhalte direkt an seine Benutzer, sondern diente auch als Hauptquelle für viele andere Piraterie-Websites auf der ganzen Welt. Mit der Schließung dürfte die illegale Verbreitung derartiger Inhalte einen schweren Schlag erleiden.
Das Piraterieproblem ist jedoch komplexer. Wenn eine Site geschlossen wird, treten häufig andere an ihre Stelle. Im Falle von Agitoon, der Hauptseite, die andere mit Inhalten versorgte, könnte das Verschwinden jedoch eine Lücke hinterlassen, die nur schwer zu füllen wäre. Viele kleinere Websites verließen sich auf Agitoon, um an Inhalte zu gelangen, die sie dann weiterverbreiteten, was bedeutet, dass das globale Piraterienetzwerk ernsthaft beeinträchtigt werden könnte.
Piraterie wird global und ausgefeilt
Laut Jung Hyang-mi, Generaldirektor des Copyright-Büros des Kulturministeriums, Straftaten im Zusammenhang mit Urheberrechtsverletzungen werden zunehmend globalisiert und ausgefeilter. Offshore-Server, VPNs und internationale Geldwäsche werden genutzt.Dies unterstreicht die Notwendigkeit, gemeinsame internationale Ermittlungen und die Zusammenarbeit zwischen Regierungen zu stärken, um die digitale Piraterie wirksam zu bekämpfen.
Die Fähigkeit der südkoreanischen Regierung, Agitoon aufzuspüren und zu schließen, zeigt ihr Engagement und ihre Fähigkeit, die Rechte der Urheber zu schützen. Die Herausforderung bleibt jedoch enorm. Der Kampf gegen Piraterie geht weiter, und obwohl die Schließung von Agitoon ein bedeutender Schritt nach vorne ist, wird der Kampf wahrscheinlich auch an anderen Fronten weitergehen.
Quelle: Koreas JoongAng Daily