Otaku-Kultur
Dragon Ball steckt immer noch in einer internen Krise
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Seit seiner Erstveröffentlichung im Jahr 1984 hat das Franchise „Dragon Ball„ist einer der profitabelsten und beliebtesten Namen in der globalen Unterhaltungsindustrie. Mit zahlreichen Anime-Adaptionen, Blockbuster-Filmen und erfolgreichen Videospielen ist Akira Toriyamas Schöpfung weiterhin eine unaufhaltsame Kraft und generiert enorme Umsätze. Das Franchise stand jedoch vor neuen Herausforderungen aufgrund des Todes von Akira Toriyama im März 2024, was dazu führte, Unsicherheit über die Zukunft der Rechte der Serie und eine Reihe interner Streitigkeiten zu den Hauptakteuren bei der Verwaltung des „Dragon Ball“-Erbes.

Die Auswirkungen von Toriyamas Tod und Akio Iyokus Abgang
Eines der Hauptprobleme trat im Mai 2023 auf, als Akio Iyoku, ehemaliger Direktor von Shueishas „Dragon Ball Room“, beschloss, sich selbstständig zu machen und zusammen mit mehreren Untergebenen sein eigenes Unternehmen, die Capsule Corporation Tokyo, gründete. Dieses Unternehmen, dessen Name von einer fiktiven Organisation aus dem „Dragon Ball“-Universum inspiriert ist, wurde mit dem Ziel gegründet, kreative Aktivitäten zu verwalten und geistige Eigentumsrechte zu verwalten, ein Schritt, der in der Branche für Kontroversen sorgte.
Iyoku, der seit seiner Ernennung im Jahr 2016 eng mit Toriyama zusammengearbeitet hatte, wurde 2022 in eine neue Abteilung bei Shueisha versetzt, was zu seiner Unzufriedenheit führte. Während seiner Amtszeit wurde er für seine herablassende Haltung gegenüber Animationsstudios und Fernsehsendern kritisiert, außerdem dafür, dass er bei der Genehmigung von Projekten, wie beispielsweise dem Film „SAND LAND“, ohne die Zustimmung seiner Vorgesetzten keine ordnungsgemäßen Verfahren befolgte. Diese Konflikte und seine Versetzung führten dazu, dass Iyoku seine Beziehung zu Shueisha abbrach und sein eigenes Unternehmen gründete.
Streitigkeiten um „Dragon Ball“-Rechte
Mit Iyokus Abgang und Toriyamas Tod befinden sich die Rechte an „Dragon Ball“ in einer ungewissen Situation. Shueisha, das die Manga-Rechte verwaltet, Bandai Namco, das für die erfolgreichen Videospiele der Franchise verantwortlich ist, und Iyoku, der als Toriyamas Sprecher fungierte, waren in komplexe Verhandlungen verwickelt, um die Zukunft des „Dragon Ball“-Erbes zu bestimmen. Einem Bericht von Toyo Keizai zufolge haben Iyokus Abgang und der Mangel an klarer Führung zu Spannungen innerhalb der Branche geführt. Shueisha befürchtet sogar, die Rechte an dem Werk zu verlieren, da Toriyama nach Iyokus Wechsel im Jahr 2022 unzufrieden ist.
Trotz aller Bemühungen, den Konflikt zu lösen, darunter ein persönlicher Besuch des Shueisha-Präsidenten Marue Horiuchi in Toriyamas Residenz in der Präfektur Aichi, konnte keine Einigung erzielt werden, sodass die Zukunft des Franchise ungewiss bleibt. Die Treffen zwischen Vertretern von Shueisha und Iyoku, an denen zunächst auch Toriyama selbst teilnahm, wurden nach seinem Tod fortgesetzt, die Streitigkeiten sind jedoch noch nicht beigelegt.

Die Zukunft des Franchise: Unbekanntes und Erwartungen
Mit dem Tod seines Schöpfers und internen Streitigkeiten über die Rechte steht die Zukunft von „Dragon Ball“ an einem Scheideweg. Bandai Namco, das mit den Videospielen der Franchise enorme Gewinne erzielt hat, sucht nach Klarheit darüber, wer die Rechte am geistigen Eigentum behält, während Branchenmanager Toriyamas Familie als mögliche Lösung für die weitere Entwicklung betrachten.
Trotz dieser Schwierigkeiten zeigt das Franchise keine Anzeichen einer Verlangsamung. Der nächste Anime der Serie mit dem Titel „Dragon Ball Daima“ soll im Oktober 2024 im neuen Late-Night-Programmblock von Fuji TV Premiere feiern. Die Erwartungen an dieses neue Projekt sind nach wie vor hoch, auch wenn die Rechtsstreitigkeiten und die Abwesenheit seines Schöpfers die zukünftige kreative Ausrichtung des Projekts beeinflussen könnten.
Unterdessen bleibt die Frage: Wer wird die Zügel von „Dragon Ball“ übernehmen und dafür sorgen, dass das Erbe dieser Kult-Franchise auch in den kommenden Jahren weiterlebt? Klar ist, dass „Dragon Ball“ trotz der Konflikte weiterhin zu den wertvollsten Produkten der weltweiten Unterhaltungsbranche zählt und dass sowohl die Fans als auch die an der Produktion Beteiligten die in den kommenden Monaten getroffenen Entscheidungen aufmerksam verfolgen werden.
Quelle: Toyo Keizai