Otaku-Kultur
Japan schafft beliebte Schulbadeanzüge ab
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In Japan entscheiden sich immer mehr Schulen dafür, „geschlechtsneutrale“ Badeanzüge in ihren Schwimmunterricht einzuführen, um den Widerstand gegen das Tragen von Badeanzügen zu verringern und eine stärkere Beteiligung der Schüler zu fördern. Diese Maßnahme, die dem Trend folgt, Schülern die Wahl ihrer Schuluniform unabhängig vom Geschlecht zu ermöglichen, wurde von der Musashino Municipal Middle School Number Five in Tokio übernommen.

Ab diesem Schuljahr hat die Schule gemeinsame Bademodenoptionen für beide Geschlechter eingeführt, sodass die Schüler aus verschiedenen Stilen wählen können, darunter langärmlige Oberteile und Shorts. Ziel ist es, auf die Bedenken der Studierenden hinsichtlich der Körperentblößung einzugehen und für jeden eine bequeme und anpassbare Option anzubieten.
Der 47-jährige Sportlehrer Naoki Abe (阿部直樹) erklärte, die Initiative sei aus der Suche nach integrativeren Optionen entstanden, insbesondere nachdem er beobachtet habe, dass immer mehr Schüler in ihrer Schuluniform lieber Hosen als Röcke tragen. Abe kommentierte: „Einige Schüler äußerten Bedenken hinsichtlich herkömmlicher Badebekleidung, da diese den Körper freilegt oder die Auswahl aufgrund des Geschlechts schwierig ist. Wir hoffen, dass durch die Erweiterung der Auswahlmöglichkeiten mehr Schüler aktiv am Unterricht teilnehmen werden.».
Das Design der neuen Badeanzüge, bekannt als „Common Separates“, wurde von Footmark als Reaktion auf Anfragen von Geschäften zu Schülern mit geschlechtsspezifischen Bedenken entwickelt. Diese Anzüge sind so konzipiert, dass sichtbare körperliche Unterschiede minimiert werden. Sie haben eine lockerere Passform in Bereichen wie Brust und Taille und sind für zusätzlichen Komfort mit größerer Abdeckung und wasserabweisendem Stoff gefertigt.

Die Akzeptanz dieser Badeanzüge ist bemerkenswert. Bis zum Haushaltsjahr 2024 werden sie in über 400 Schulen, vorwiegend in städtischen Gebieten wie Tokio, Osaka und Nagoya, eingesetzt. Genki Kimura (木村元気), 46, Verkaufsleiter bei Footmark, stellte fest, dass viele Schüler, darunter auch Jungen, positiv auf die neuen Möglichkeiten reagierten, was zu einer aktiveren Teilnahme am Schwimmunterricht beitrug.
- «Es ist heutzutage unklug, sich im Sommer direkter Sonneneinstrahlung auszusetzen, sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. Bevor wir über Geschlechtsneutralität sprechen, sollten wir uns auf dieses Thema konzentrieren.».
- «Ich bin ein Mann, habe mich aber in Badeanzügen immer unwohl gefühlt, da ich zu Neurodermitis neige. Ich wünschte, so etwas hätte es schon in meiner Jugend gegeben.».
- «Ohne Sonnenschutzhemd würde man heutzutage im Freibad einen Sonnenbrand und einen Hitzschlag erleiden.».
- «Mein Sohn ist auch etwas pummelig und macht sich Sorgen um seinen Bauch, deshalb möchte er beim Schwimmunterricht immer ein Sonnenschutzshirt tragen. Das ist eine tolle Möglichkeit, Verletzungen und Sonnenbrand vorzubeugen.».
- «Separate Badeanzüge sind leicht anzuziehen, verhindern Sonnenbrand und vermeiden die Peinlichkeit, Haut zu zeigen – alles Vorteile. Manche Schulen erlauben keine Sonnencreme, weil sie das Wasser verschmutzt. Daher ist dies eine gute Alternative. Sie sollten die Nutzung von Hallenbädern für Vereine erlauben, die Wettkampfkleidung vorschreiben.».
- «Ich bevorzuge Bermudashorts. Die Form enger Badeanzüge störte mich sehr.».
- «Es ist so heiß, dass Lehrer ohne Sonnenschutzhemden nicht einmal das Schulschwimmbad betreten können. Insgesamt scheint die geschlechtsneutrale Option Grundschüler ohne Beschwerden zufriedenzustellen.».
Quelle: Hachima Kikou